sicherheit im dunkeln
Discofeeling in der Nacht
Blinker, Anhänger, Leuchtwesten, Bänder, Leinen, fluoreszierende Westen, …. die Auswahl ist groß am Markt, um Herrchen, Frauchen und Hund in der Dunkelheit besser
sichtbar zu machen und somit für mehr Sicherheit zu sorgen. Hier wählt man am besten Mäntel mit integrierten Leuchtmitteln, die wiederaufladbar sind, oder solche mit fluoreszierenden Stoffen.
Leuchtwesten haben den Vorteil, dass für andere ersichtlich ist, wie groß der sich nähernde Hund ist, was bei einem Blinker Anhänger am Halsband nicht möglich ist. Diese haben sich als nicht so
günstig herausgestellt, da sie lediglich ein Licht am Halsband haben und es beim Herunterhängen durch das Eigengewicht kaum auffällt, besonders wenn der Hund den Kopf zum Schnüffeln senkt. Als
zusätzliches Element zum Anbringen am Leuchtgeschirr kann es sehr sinnvoll sein, besonders bei Haltung mehrerer Hunde. Hier kann man diese mit verschiedenen Farben kennzeichnen und so besser
auseinanderhalten. Auch leuchtende Klettsticker und Sicherheitsbänder erfüllen einen guten Zweck, um Besitzer und Hund besser sichtbar zu machen!
Da Zweibeiner über keine gute Nachtsicht verfügen, ist es oft nicht erkennbar, ob der Hund frei herumläuft oder auch ein Besitzer mit dabei ist. Deshalb sollten auch die Hundehalter Warnwesten mit Sicherheitsstreifen oder Bändern tragen. Um etwaige Stolpersteine zu vermeiden ist es empfehlenswert, eine fluoreszierende Leine zu verwenden! Für Radfahrer bedeutet dies ansonsten eine große Gefahr!
Hunde außerhalb des Gartens mit Leuchtbällen oder Frisbees zu beschäftigen, könnte ein wenig heikel sein, da man dem Hund eher spielerisch beibringt, hinter
leuchtenden sich bewegenden Dingen herzujagen und den Jagdtrieb, der in der Nacht ohnehin sehr ausgeprägt ist, damit noch mehr fördert. Wie soll ein Hund dann unterscheiden, dass er den mit einer
Leuchtweste versehenen Radfahrer nicht jagen soll?
Dämmerungssehen
Im Gegensatz zum Menschen sehen Hunde in der Dämmerung bedeutend besser. Grund ist das Tapetum lucidum, eine reflektierende Schicht im Augenhintergrund. Sie
ermöglicht, dass einfallendes Licht zurückgespiegelt wird und der Lichtstrahl zwei Mal das Auge passiert. Hunde besitzen auch mehr Stäbchen als der Mensch, welche für das Sehen bei Dunkelheit
wichtig sind.
Auch Katzen besitzen mehr Stäbchen und können deshalb auch viel besser sehen als der Mensch.
Bei absoluter Dunkelheit sehen sie aber genauso wenig wie der Mensch, jedoch kommt hier der Geruchs- und Gehörsinn zum Einsatz, der um Vieles besser ausgeprägt ist.
Es ist also kein Wunder, das Hunde entgegenkommende Passanten viel früher wahrnehmen.
Sehkraft
Die Sehfähigkeit unserer Hunde stammt noch aus der Zeit, in der sie Jäger und Wölfe waren. Um Beute zu erwischen, mussten sie ein weiträumiges Sichtfeld haben und in
der Dämmerung Bewegungen rasch erkennen können. Farbvielfalt war nicht so wichtig. Früher glaubte man, dass Hunde nur schwarz-weiß sehen können, heute weiß man, dass sie über ein gewisses
Farbspektrum verfügen. Sie besitzen zwei Farbrezeptoren (Menschen haben drei) im Auge, mit denen sie alle Blau- und Gelbtöne sehen können. Die Farbe Rot sieht für sie wie gelb aus und grün sehen
sie gar nicht. Daher nehmen sie die Welt weniger bunt wahr. Die selektive Wahrnehmung des Sehens ist bei Hunden deutlich fokussierter als bei Menschen. Sie sehen daher tagsüber als auch nachts
nur absolut relevante Objekte, alles andere blenden sie aus.
Sicherheit vom Welpenalter an…
Um auch im Dunklen einen gelassenen, entspannten Spaziergang zu haben, ist es wichtig, bereits den Welpen durch kurze Spaziergänge an diese Situation zu gewöhnen.
Ein paar Leckerlis helfen hier, die Situation zu entspannen. Auch Hundebegegnungen mit „Freunden" wären hier von Vorteil, um die Gassirunden positiv abzuspeichern. Übertriebenes Spielen und Jagen
von Leuchtbällen motiviert den Hund nur, Dinge im Dunklen zu jagen, was später ein Problem darstellen kann!
Übertragung
Auch wenn Hunde gut sehen können, so ist die Stimmung in der Nacht dennoch anders. Geräusche sind anders, Gegenstände werfen Schatten, entgegenkommende Menschen
tragen Kapuzen oder Leuchtwesten. Dies alles kann Unsicherheit erzeugen. Es ist nun besonders wichtig, die Qualitäten als Leitmensch zu zeigen und seinen Hund sicher und souverän an solchen
Dingen vorbeizuführen. Ist der Mensch selbst unsicher, so überträgt sich dies auf den Hund und er denkt: “Das muss ja schrecklich sein, wenn mein Herrli, Frauli solche Angst hat.“
Alter und Dunkelheit
Viele Hunde werden mit zunehmendem Alter unsicherer, dies gilt auch bei Dunkelheit. Es ist einerseits das Bemerken ihrer eigenen Schwächen aber auch eine der
häufigsten Augenerkrankungen, der Graue Star (Katarakt), der alte Tiere unsicher werden lässt. Es handelt sich um eine Eintrübung der Linse, die verschiedene Ursachen hat und häufig bei alten
Tieren auftritt. Man erkennt ihn durch eine Trübung der Linse aber auch durch verändertes Verhalten, beziehungsweise Orientierungsschwierigkeiten des Hundes bei schlechten Lichtverhältnissen.
Hier ist es noch wichtiger, auf seinen Hund zu achten und ihm Sicherheit zu geben. Eine Stirnlampe kann hier gute Dienste leisten.
Achtung Wild
Bereits bei Dämmerung kommt das Wild aus den Wäldern auf die Wiesen heraus. Deshalb ist es wichtig, den Hund bei Abenddämmerung an der Leine zu halten. Welcher Hund
ist schon völlig sattelfest bei Rückruf, wenn ein Hase oder Reh an ihm vorbeisaust? Auch bei Leinenhaltung kann es passieren, dass es schwer wird, einen großen Hund zu halten, der etwas erspäht.
Hier gilt es Hunde doppelt zu sichern, damit nichts passieren kann. Es gibt den Besitzern außerdem Sicherheit, die sich wiederum überträgt. Aber auch andere Tiere, wie Nager, Ratten oder Mäuse
werden in den Städten aktiv, was eine große Gefahr im Straßenverkehr darstellt, sollte der Hund eine Beute quer durch die Stadt jagen!
Tipps für die Sicherheit in der dunklen Jahreszeit
• Signalweste anziehen
• Stirnlampe tragen
• reflektierende Leine, Halsband, Weste für den Hund
• wasserfeste, kälteresistente Leuchtanhänger
• Led-Lampen
• Reflektoren und Batterie Leuchten kombinieren!
Bildnachweis: Shutterstock / alexei_tm
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